STASI UNERWÜNSCHT!
Heute: Roman Kuffert (AFD)
Wie bereits bekannt ist, sahen sich zur damaliger Zeit einige DDR-Bürger wegen drohender Repressalien Seitens der Stasi dazu "gezwungen", als IM zu arbeiten. Der Personalbestand stieg bis zum Ende der DDR stetig an. Bis 1989 waren rund 91.000 hauptamtliche Mitarbeiter für den MfS tätig gewesen, zuzüglich ca. 180.000 Inoffizielle Mitarbeiter. Selbst in der damaligen Bundesrepublik spionierten bis Ende der 1980er Jahre rund 3.000 Bundesbürger für die DDR. Im Laufe von 40 Jahren deutscher Teilung lieferten somit insgesamt schätzungsweise 12.000 Bundesbürger aus und über die Bundesrepublik Informationen. Die Auflösung der Staatssicherheit war mit der Wiedervereinigung am 3. Oktober 1990 nicht zu Ende gewesen. Nach der Wende wurden hunderte ehemalige hauptamtliche sowie inoffizielle Mitarbeiter des Ministeriums für Staatssicherheit in den Brandenburger Polizeidienst übernommen. Zudem wurden rund 17.000 frühere Beschäftigte des DDR-Ministeriums für Staatssicherheit im Öffentlichen Dienst ostdeutscher Landesverwaltungen übernommen - trotz Prüfungen! "Das sind Dimensionen, die bisher keiner geahnt hat": Klaus Schroeder, Leiter des Forschungsverbunds SED der Freien Universität Berlin.
Roman Kuffert und seine Vergangenheit bei der Stasi – eine unbequeme Wahrheit?
IM: "ATZE"
Roman Kuffert, AfD-Politiker und Direktkandidat im brandenburgischen Barnim, geriet zum Zeitpunkt der Landtagswahl 2024 in die Schlagzeilen. Laut Medienberichten war er in der DDR als Inoffizieller Mitarbeiter (IM) der Staatssicherheit unter dem Decknamen „IM Atze“ tätig gewesen. Im Mai 1979 soll Kuffert seine Bereitschaft zur Zusammenarbeit schriftlich erklärt haben.

T-Online, 2024
Doch bereits im Juli 1979 wurde der Vorgang lt. Stasibeschluss XV/1273/78 im offiziellen Vermerk eingetragen: "... aufgrund von „Unzuverlässigkeit und erwiesener Unehrlichkeit“ eingestellt. Die Frage, ob jemand wie Kuffert tatsächlich so schnell ausgemustert wurde, ist eine berechtigte. Historisch gesehen war die Staatssicherheit äußerst gründlich in der Auswahl und Führung ihrer IMs. Fälle von „Unzuverlässigkeit“ führten nicht immer zu einer sofortigen Beendigung der Zusammenarbeit, sondern oft zu verstärkter Kontrolle oder Druck.
Was bleibt ist die Frage: Warum verschwieg Kuffert als AFD-Mitglied jahrelang seine früheren Kontakte zur Stasi? "Seine Flucht aus der DDR im September 1980 war spektakulär – gemeinsam mit einem Freund gelang ihm die Überwindung der Berliner Mauer mit einer Leiter." Die Bild-Zeitung nannte die Aktion damals „tollkühn“. Doch während Kuffert in Interviews ausführlich über seine oppositionellen Aktivitäten sprach, blieb seine Verbindung zur Stasi unerwähnt. Vielleicht schämte er sich für diese Episode seines Lebens. Vielleicht passte sie nicht zu seinem heutigen Image als AFD-Politiker und entschiedener Gegner des SED-Regimes. In einem Interview mit dem Compact Magazin im Oktober 2023 schilderte er seine Flucht und sein Engagement für DDR-Dissidenten. Doch über seine tatsächliche Rolle als IM schwieg er.
Lt. "BILD" soll Kuffert für die "Bearbeitung jugendlicher Kreise" zuständig gewesen sein und über eine Jugendgruppe berichtet haben. So soll er der Stasi unter anderem verraten haben, dass ein Bekannter nach dem Konsum von Alkohol "zu Sachbeschädigungen und Tätlichkeiten neigte". Mehr aus Kufferts Akte: "Während der Zusammenarbeit gab er sehr bereitwillig Auskünfte zu seinem Bekanntenkreis, die jedoch kein belastendes Material darstellten." Er habe immer wieder Zweifel geäußert, besonders an den regelmäßigen Treffen mit seinem Führungsoffizier. Er fahre in seiner Freizeit lieber zum Tanzen.
Ob diese Enthüllungen Kuffert politisch schaden werden, bleibt fraglich. Andere AfD-Politiker dagegen mit angeblich "rechtsradikalem Weltbild" wie Carsten Härle oder Verbindungen zu Jugendsportgruppen mit "rechtsextremistische Bestrebungen" (Andreas Kalbitz), wurden vom zuständigen AFD-Landesverband dagegen aussortiert.
Das Thema der gesellschaftlichen Haltung gegenüber Personen mit einer NSDAP- oder Stasi-Vergangenheit ist komplex und historisch vielschichtig. Während es in Deutschland umfangreiche Bemühungen gab, sich mit der Vergangenheit auseinanderzusetzen – sei es durch Entnazifizierung nach 1945 oder durch die Aufarbeitung der Stasi-Verstrickungen nach 1989 – zeigt sich, dass die öffentliche Meinung dazu oft ambivalent ist.
Manche argumentieren, dass Menschen mit problematischer Vergangenheit sich geändert haben können und nicht ihr ganzes Leben darauf reduziert werden sollten. Andere wiederum fordern eine konsequente Ablehnung solcher Personen in politischen und öffentlichen Ämtern. Die Realität zeigt, dass viele Politiker mit einer solchen Vergangenheit dennoch Karriere machen konnten – sei es durch erfolgreiche Selbstinszenierung, mangelnde öffentliche Aufmerksamkeit oder gesellschaftliche Akzeptanz über die Zeit hinweg.
CDU Mitgliedschaft
Wer wichtige Lebensabschnitte als Mitglied der AfD verschweigt, wie die IM Tätigkeit bei der Stasi oder (in der Öffentlichkeit) dessen vorherige Mitgliedschaft bei der CDU, ist kein vertrauenswürdiges Parteimitglied - Auch nicht für die AfD.
Es gibt keine eindeutigen Belege dafür, dass Roman Kufferts Wechsel von der CDU zur AfD im Jahr 2014 mit möglichen Kenntnissen über seine frühere Stasi-Tätigkeit zusammenhing. Eines Tages tauchte R. Kuffert bei einem der AFD Stammtischtreffen in Potsdam (Golm) auf und war offensichtlich fest entschlossen gewesen, bei der AFD Karriere zu machen. Fortan schleimte sich dieser "IM-Spitzel" überall ein und suchte sich im Laufe der Zeit gezielt Personen heraus , die ihm bei seinen politischen Ambitionen unterstützen sollten.
Ein Schelm, wer böses dabei denkt.
Interne Projekte des Kreisverbandes Potsdam, die mutmaßlich nicht mit seinem Ziel übereinstimmten oder von ihm selbst organisiert wurden, weil sie ihn u.a. mit Personen zusammenbrachten die er als potenzielle Konkurrenten oder als nicht förderlich betrachtete, wurden von ihm einfach ignoriert. "Kollegenschwein" könnte man sich denken. Denn es herrschte seit jener Zeit wie allerorts bei der AFD Goldgräberstimmung.
Im Laufe der Jahre versuchte er immer wieder erfolglos innerhalb des Kreisverbandes Potsdam eine Position als Vorsitzender oder auch als dessen Stellvertreter zu erhalten. Bis er eines Tages bei einer Wahl in einem Potsdamer Restaurant (eher ungewollt) "nur" zum Beisitzer ernannt wurde, weil er zuvor zum wiederholten Male als stellvertretender Vorsitzender durchgefallen war. Nicht das er über seinen Erfolg zufrieden gewesen wäre. Denn dies war mutmaßlich der Moment gewesen, indem er später von Seiten eines Bundestagsabgeordneten den Hinweis erhalten hatte, sich in Bornim als Mitglied eintragen zu lassen, weil ihm bei der kommenden Landtagswahl 2024 eine Direktkandidatur winken könnte. Alle spätere Angaben seinerseits, der Umzug wäre aus familiären o.ä. gewesen, waren für seinen Umzug nach Bornim nur Ausrede!
Nach der Wahl ist vor der Wahl. Sein Angebot, die Öffentlichkeit seine Stasiakte einsehen lassen zu können, ist wohl eher als Schutzbehauptung zu betrachten. Niemand kann ohne Weiteres Akteneinsicht erhalten, ohne selbst Opfer der Stasi gewesen oder selbst Journalist zu sein. Insofern kann sich Herr Kuffert baw. zurücklehnen und sich darüber freuen seine Wählerschaft wie auch seine Unterstützer innerhalb der AFD mit Erfolg getäuscht zu haben. Aber wie sagt man so schön: "Am Ende kommt immer alles ans Tageslicht."
Wir von PM meinen: "STASI- und NAZISCHWEINE gehören politisch entsorgt!"
Wer mehr über potenzielle STASI - IMs aus der Politik erfahren möchte, kann sich über die Bundesstiftung für Aufarbeitung informieren
Quelle: MAZ, T-Online